
Risiken, Nebenwirkungen und allgemeine Informationen
Grundsätzlich ist in unserem Hause die Beschichtung aller Arten von Bauteilen möglich. Leider können wir nicht alle Anforderungen der verschiedenen Bauteile kennen. Sollten Ihre Bauteile besonderen Anforderungen unterliegen, so ist uns dies im Rahmen der Auftragserteilung mitzuteilen und im Auftragsformular niederzuschreiben. Wenn keine Anforderungen auf dem Auftragsformular niedergeschrieben wurden, gehen wir automatisch davon aus, dass das komplette Bauteil ohne Einschränkungen beschichtet werden soll. Einschränkungen können zB gewisse Anforderungen an die Oberflächenhärte, Gängigkeit beweglicher Teile, Maskierung bestimmter Flächen oder die Demontage einzelner Komponenten, sowie geminderte Hitzebeständigkeit sein. Sofern Auf dem Auftrag keine Einschränkungen vermerkt werden, bleiben diese in der Bearbeitung unberücksichtigt. Sie als Kunde tragen dann das Risiko, daraus resultierender Schäden.
Pulverbeschichtung
Bei der Pulverbeschichtung wird unter Nutzung elektrostatischer Aufladung ein Kunststoffpulver auf ein Leitfähiges Werkstück aufgetragen und im Anschluss im Ofen bei Temperaturen zwischen 160-230 Grad Celsius verflüssigt. Durch anschließende Abkühlung nach dem Ofengang entsteht eine Art Kunststoff/Lackschicht. Es können nur Metallteile in diesem Prozess beschichtet werden. Die Metallteile müssen Hitzebeständig sein. Bestimmte Farben benötigen unterschiedliche Einbrennparameter, bitte vergewissern Sie sich im Vorfeld, welche Temperaturen Ihr Werkstück verträgt ohne sich im Gefüge oder der Zusammensetzung zu verändern. Sollten Komponenten (zB Kunststoffe oder Kugellager) in Ihren Werkstücken verbaut sein, die diesen Temperaturen nicht standhalten, so müssen Sie uns darauf aufmerksam machen, dies im Auftragsformular vermerken bzw. die Komponenten im Vorfeld eigenständig entfernen. Gelenke oder ähnliche Teile, die gängig bleiben müssen, können (sofern sie nicht demontierbar sind) bei diesem Prozess verkleben und dadurch starr werden. Sofern dies nicht gewünscht ist, muss dies auf dem Auftrag vermerkt bzw. Die Teile aus dem Auftrag entfernt werden. Bitte beachten Sie, dass Metall einem Alterungsprozess unterliegt, dies äußert sich in der Regel durch Oxidation, Korrosion und Rost. Insbesondere Stahlteile, die entschichtet werden, tendieren zu starker Rostbildung. Die oberflächlichen Fehlerbilder dieser Alterungsprozesse können zwar durch schleifen oder ähnliche Maßnahmen optisch gehemmt werden, können jedoch aus dem Gefüge der Bauteile nicht vollständig entfernt werden. Insbesondere bei Gussteilen kann dies zu Rückständen im Gefüge und Poren führen die beim einbrennvorgang im Ofen unter der Beschichtung ausgasen und zu Unebenheiten, Löchern, Pickeln oder Haftungsproblemen führen. Zudem besitzen derartige Bauteile eine geminderte Leitfähigkeit, was sich durch eine schlechtere Farbverteilung bei der elektrostatischen Aufladung und dadurch mit fleckenbildung bemerkbar machen kann. Insbesondere Candy Farben tendieren im letzten Schritt zu verschlechterter Farbverteilung, da durch die notwendigen vorhergehenden Beschichtungen die Leitfähigkeit gemindert wird. Bauteile die werkseitig mit einer Pulverbeschichtung oder einbrennlack versehen sind, können problemlos überbeschichtet werden. Eine Entlackung ist nur dann notwendig, wenn die Bauteile werkseitig oder nachträglich im normalen Nasslack (konventionell oder wasserbasis) lackiert wurden oder sich Rückstände von Fremdstoffen auf der Oberfläche oder in den Poren befinden, die mit reiner mechanischer Bearbeitung nicht restlos entfernt werden können. Sofern dieser Umstand besteht müssen Sie uns dies mitteilen und im Auftragsformular vermerken. Derartige Lacke können ansonsten im Ofen aufbrennen. Eine chemische Entlackung ist grundsätzlich mit Aufpreis verbunden. Bei einer Farbauswahl über Fotos im Internet beachten Sie bitte, dass die Farben je nach Bildschirmauflösung unterschiedlich ausfallen können, es können zum tatsächlichen Ergebnis Abweichungen auftreten.
Verchromen/Metallisieren
Grundsätzlich ist es in unserem Hause möglich Bauteile verschiedenster Herkunft und Materialien zu verchromen. Standardmäßig verchromen wir plasmabasiert im Vakuum mittels einer PVD Maschine. Im wesentlichen gelten hier die selben Risiken wie bei der Pulverbeschichtung. Metallteile können für die Beschichtung auf verschiedene Weisen vorbereitet werden. Als Beispiele seien das polieren, Hochglanzverdichten, verkupfern, vernickeln oder eine glasähnliche Pulverbeschichtung genannt. Sofern vom Kunden nicht ausdrücklich anders verlangt und im Auftragsformular vermerkt, wird als Vorbereitung die glasähnliche Pulverbeschichtung verwendet und nach der Chromschicht ein Topcoat (Klarlack) aufgetragen. Bitte beachten Sie, dass dabei nur eine geringe Einebnung der Oberfläche erreicht wird. Wenn also Teile sehr rau oder strukturiert sind, werden diese dadurch eventuell nicht geglättet. Außerdem kann ebenso wie bei der normalen Pulverbeschichtung eine Orangenhaut ähnliche Oberfläche entstehen. Alle anderen Werkstoffe (außer Metall), die nicht aus hochglänzendem ABS-Kunsstoff (Werkneu) bestehen, sind sogenannte Risikowerkstoffe. Risikowerkstoffe sind grundsätzlich nicht zum verchromen geeignet. Diese Werkstoffe werden vor der Verchromung von uns mit einer künstlichen ABS Schicht überzogen. Da die Teile in diesem Verfahren in ABS getaucht werden, können dabei Läufer entstehen. Diese Schicht begünstigt ein anschließendes verchromen, ist jedoch nicht zu 100% Absperrfähig. Das bedeutet, das Werkstoffe die zB stark verwittert, versprödet, bereits lackiert, silikate oder Weichmacher enthalten, sowie diversen Umwelteinflüssen ausgesetzt wurden, dennoch zu Fehlreaktionen tendieren können. Diese äußern sich dann unter anderem durch Verfärbung, unhomogene oberfläche, Rissbildung, deformierung bis hin zur vollständigen Zerstörung des Bauteils. Insbesondere lackierte teile weisen ein erhöhtes Risiko auf. Bitte beachten Sie ebenfalls, dass lackierte Kunststoffe nicht entlackt werden können, da diese sich bei der Entlackung ganz oder teilweise zersetzen.